Ohne Wörter keine Sprache – warum Wortschatz so wichtig ist
- Vera Gradischnig
- 10. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 1. Sept.
„Stell dir vor, dein Kind soll ein Lego-Haus bauen – aber es hat nur drei Steine. Ziemlich schwierig, oder? Genau so ist es mit Englischlernen ohne ausreichend Wörter: Grammatik ist zwar nett, aber ohne Wortschatz geht gar nichts.“
Warum ist es so wichtig, den Wortschatz aufzubauen?
Wörter sind die Bausteine der Sprache. Stell dir vor: Der Wortschatz sind die Ziegelsteine und die Grammatik ist der Mörtel. Ohne Ziegel gibt’s kein Haus – ohne Wörter keine Sprache. Wörter stehen im Zentrum von Hören, Sprechen, Lesen und Schreiben. Wenn du keine Wörter hervorbringen kannst, versteht dich niemand. Und wenn du nicht weißt, was ein Wort bedeutet, kannst du auch nicht verstehen, was du hörst oder liest. Da hilft dir auch die schönste Grammatik-Regel nicht weiter. Kurz gesagt: Wörter sind der Schlüssel zur Kommunikation – und deshalb sollte man viel Zeit investieren, um sie zu lernen und vor allem aktiv zu benutzen.
Welche Wörter (nicht) lernen?
Die englische Sprache hat hunderttausende Wörter – aber keine Sorge: Um effektiv zu kommunizieren, brauchen Kinder (und Erwachsene) nur einen kleinen, aber feinen Kernwortschatz. Dank moderner Technik haben Forscher wie Nation und Schmitt tausende Texte analysiert und eine Liste mit den 3000 häufigsten „headwords“ zusammengestellt. Wer diese Wörter kennt, versteht ca. 95 % der vereinfachten Texte und Gespräche. Zum Vergleich: Muttersprachler lernen diese 3000 Wörter schon, bevor sie überhaupt in die Schule kommen – und wenn sie erwachsen sind, haben sie im Schnitt rund 20.000 Wörter im Kopf. Ganz schön unfair, oder? 😉
Wie viele Wörter sollten Schüler pro Jahr lernen?
Laut Forschung sind 400 neue headwords pro Jahr ein ehrgeiziges, aber machbares Ziel. Und mit „lernen“ meinen wir nicht stumpfes Auswendiglernen, sondern die Fähigkeit, die Wörter aktiv beim Sprechen oder Schreiben zu verwenden. Runtergebrochen heißt das: 10 neue Wörter pro Woche. Klingt motivierend, oder?
Aber Achtung: Mit nur ein oder zwei Englischstunden pro Woche in der Schule reicht die Zeit dafür nicht aus. Deswegen ist es so wichtig, dass Kinder auch außerhalb des Unterrichts Englisch hören, lesen und anwenden – je öfter, desto besser.
Mit meinen jungen Englischlernern habe ich das Ziel, rund 200–250 häufige Wörter pro Jahr einzuführen. Wir arbeiten spielerisch und abwechslungsreich daran, zum Beispiel durch:
📖 Lesen verschiedener Texte (Bücher, Phonics-Reader, Graded Readers, Posts, Memes)
🎧 Hören von Hörbüchern (auch mit Speed-Reading-Tricks)
🎬 Mehrfaches Schauen und Hören von Disney- und Pixar-Filmen
🧩 Kommunikative Aufgaben und Projekte (YouTube-Videos drehen, Theaterstücke aufführen, Online-Spiele)
🎲 Spiele und Flashcards auf WordWall
So wachsen die Ziegelsteine Stück für Stück – bis das Sprachhaus immer größer wird! 🏡✨








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